19 – Neuseeland – Tongariro / Waitomo Caves

Die Meeressäuger haben wir nun leider nicht gesehen. Die Delphintouren waren über Tage hinweg ausgebucht.
Als Alternative hat Rudi das „Burried Village“ ausgemacht. Ein Dorf, welches bei einem Vulkanausbruch im vorletzten Jahrhundert völlig zerstört wurde. Heute kann man sich die Ausgrabungen anschauen. Richtig schön ist allerdings ein kleiner Spaziergang auf dem Gelände, der zu einem hübschen, kleinen Wasserfall führt.
Wir schaffen es noch am selben Tag, zum Tongariro Nationalpark zu kommen. Dort wartet am nächsten Tag das „Tongariro Alpine Crossing“ auf uns.
Ich bin diesen nicht ganz einfachen Wanderweg 2009 schon einmal bei schönem Wetter gegangen. Diesmal empfängt uns der „Mount Doom“, zwar recht freundlich. Dann bläst er uns aber kräftig Wind und auch etwas Regen um die Ohren. Insgesamt ist es bitterkalt. Das Verschmähen von Handschuhen schiene uns absurd.  Auch die Nächte im Bulli laufen nicht ganz ohne Gezitter ab.
Aber selbst bei diesem Wetter ist der Wanderweg, vorbei an etlichen Vulkan-Attraktionen, wieder sehr beeindruckend. Die Bilder sagen mal wieder mehr. Speziell dem deutschen Wandersmanne wurde auch ein eigenes Gebotstäfelchen gewidmet, siehe Foto.
Anschließend geht es wieder nordwärts. Rita and Rudi schauen sich die Waitomo Caves an (da verweise ich auf Rudis Blog),
während ich mal schaue, ob man in dem Juno-Hall-Backpacker gegenüber in der Zwischenzeit die Wäsche waschen kann. Ich trete dort ein und sehe jemanden an den Waschmaschinen. Ich frage ob er hier arbeitet.
„Well, I fuckin‘ hope it looks like I am working here, otherwise I will get fired soon enough!“.
Hm, ich erkläre ihm, dass meine Freunde in den Höhlen sind und frage, ob ich hier waschen kann. Er schaut mich an und antwortet: „Du siehst mir nicht so aus, als hättest Du schon jemals Freunde gehabt, also hör‘ auf hier rumzulügen!“. Super, der Bursche hat genau meinen Humor! 😀
Natürlich darf ich waschen und am Ende will er dafür auch gar kein Geld sehen. Dave, so heißt er, erzählt mir aber, dass eine Reisegruppe eingeplant war. Irgendwie hat er eben erst gemerkt, dass die ja schon vor zwei Monaten abgesagt hatte. Also ist der ganze Laden frei und Rita, Rudi und ich bekommen ein Sechser-Zimmer für uns allein.
Draußen herscht abends große Aufregung. Das Wörtchen „Accident“ fällt immer wieder. Kurz nachdem Rudi und Rita eintrudeln, ist wohl ein Kiwi mit überhöhter Geschwindigkeit in die unübersichtliche Kurve gefahren und hat sich überschlagen. Der Fahrer ist abgehauen und hat seinen schwerverletzten Beifahrer im Wagen zurückgelassen.
Ich frage Dave, ob man hier nicht ein paar Warnschilder aufstellen sollte, zumal das hier wohl öfter passiert, wie er meint. Er zeigt auf das gegenüberstehende Schild. „Da steht’s doch. Hat letzte Woche gerade mal wieder jemand umgemäht, haben sie gestern erst wieder aufgestellt.“
Als der Rettungshubschrauber wieder abhebt, ruft Dave noch hinterher: „Daaa geht’s zum Krankenhaus, daaaa lang!“ Vielleicht kein gutes Zeichen…
Am nächsten Tag bringen wir Rudi zu seinem mehrtägigen Wanderweg. Letzte Infos werden hierzu im Nationalparkbüro eingeholt (Rita: Ogottogott, der Junge kriegt ja gar nix zu essen unterwegs, wieso gibt’s denn auf den Zeltplätzen kein Abendbrot und Frühstück? Mist! Schnell noch einkaufen!) und seine Daten werden aufgenommen. Die Kiwis sind da ja sehr sorgsam.
Wir bringen den Wagen zurück und bleiben eine Nacht am Flughafen. Am nächsten Tag soll uns ein Flieger in uns unbekannte Länder bringen, zu neuen Stränden und unbekannten Zivilisationen.
„To boldly go where no (Ger-)man has gone before…“


Videos: (Kennwort: asien )
Spaziergang am „Burried Village“

Das „Tongariro Alpine Crossing“ bei schwerem Wind:

2 Gedanken zu „19 – Neuseeland – Tongariro / Waitomo Caves

  1. Ich habe mir beim Frühstück das Video von wieder Bergwanderung angesehen, phantastische Bergwelt, aber da bibbert man ja schon beim Anschauen. Jetzt wird es ja wieder wärmer für euch. Bei uns sind auch wärmere Frühlingstemperaturen angekündigt.Herzliche Grüße an euch beide

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