24 – Australien – Daintree National Park

Umgebucht, aber nicht überbucht landen wir munter in Cairns, ohne vom Sicherheitsdienst verprügelt zu werden. Soll ja dieser Tage nicht unbedingt selbstverständlich sein.
Wir haben aus unserem letzten Australienaufenthalt gelernt und auch die schöne Zeit im Campervan mit Rudi in Neuseeland nicht vergessen. Also haben wir uns für die letzten zwei Wochen unserer Reise einen Campervan gemietet. Billig. Naja. „What you book is what you get.“ Der Wagen braucht erstmal eine gründliche Innenreinigung und das Küchenequipment ersetzen wir fast vollständig. Macht aber nichts. Die Karre ist immer noch sehr günstig (das will hier etwas heißen!) und den Zustand des Gefährts nehmen wir mit Humor. Der Motor läuft ja.
Am ersten Tag starten wir einer Mega-Einkaufstour und machen Bekanntschaft mit den hiesigen Gesetzen. Wir wollen im Liquior Stor ein paar Flaschen Wein und ein 5 Liter Tetra Pack Wein kaufen. Geht aber nicht. Es ist erst 12h und den Wein im Tetra-Pack darf man hier erst ab 16h kaufen. Ungläubig dessen was wir hier erklärt bekommen lassen wir das Tetra-Pack stehen und ziehen mit unseren Flaschen verstört von dannen.
Wir schaffen es am selben Tag noch bequem nach Port Douglas. Wir informieren uns über Schnorcheltouren zum Great Barrier Reef. Wir entscheiden uns für eine Tour, buchen aber noch nicht. Es ist momentan sehr windig, was das Schnoecheln unangenehm macht und auch die Sicht eintrübt. Bei dem, was der Spaß da kostet, muss das Wetter schon mitspielen.
Des Morgens darauf starten wir in Richtung Cape Tribulation. Vor der Fähre, rüber in den Daintree National Park, sehen wir noch ein Schild mit der Aufschrift „Daintree River Tours“. Ok, wir machen die Tourie-Nummer. Aber von allen Booten, die da rumkurven haben wir auch gleich das beste erwischt. Die „Silent Whisper“ ist ein Boot ganz nach meinem Geschmacke: sie wird elektrisch und zu 100 % aus Solarstrom betrieben. Der Skipper erklärt mir später auf Anfrage, dass er das Boot gleich nach dem Kauf selber auf Solar umgebaut hat. Na siehste: geht doch!!!
Der Daintree ist wohl der älteste Urwald der Welt. Wir gehen die Boardwalks entlang, die für Touries wir uns gebaut wurden, um möglichst viel zu sehen und möglichst wenig Einfluss zu nehmen. Wir sind fasziniert von der Üppigkeit des Waldes und der wieder andern Art des Mangrovendickichtes.
Am Abend kochen wir lecker auf dem Campingplatz am Cape Tribulation. Nachdem es dunkel geworden ist und wir gerade gemütlich lesen / Bog schreiben wird es plötzlich wieder hell. In der Parzelle gegenüber geht eine künstliche Sonne auf. Die Nachbarn beleuchten ihren Campingtisch mit einer in Europa gänzlich unbekannten Neonflutlichtanlage.
Wir drehen geblendet unsere Stühle um. Da wird der Energie-Schalter unseres Nachbarn nebenan in die ON-Stellung gebracht. Ein gleißendes, laserartiges Licht erstrahlt aus einer Phalanx von ca. 10 Mega-LEDs. Uns gehen die Richtungen aus, in die wir unsere Stühle drehen können. Wir suchen Schutz im Photonenschatten unserer näheren Mitcamper. Tja: andere Länder, andere Amazon-Angebote. Hoffentlich kommt das nicht bald bei uns an. Happy Camping…
Tags darauf laufen wir noch mal zum Cape, soweit es geht. Wir laden noch zwei hölzerne Tarpstangen zu. Nach Ostern wollen wir uns noch ein Vordach zulegen. Abends und vor allem nachts regnet es schon mal…
Wir steuern die Mossman-Gorge an, einen weiteren beeindruckenden Regenwald. Rita ist gand verzaubert und zerrt micht schon mal zu einem Baum zurück, den ich übersehen habe (Wald halt).
Jetzt machen wir Rast unter Palmen am Strand. Bei der Aussicht schmecken Nudeln Pesto wie ein 5-Sterne-Menü.

Videos: 
Srachenflieger

[vimeo https://vimeo.com/213497432]

Daintree River Bootatour (man lausche der Erzählung des Skippers!):

[vimeo https://vimeo.com/213489586]

Daintree Forrest:

[vimeo https://vimeo.com/213489396]

Komischer Baum in Mossman:
[vimeo https://vimeo.com/213489369]