14 – Philippinen – Driftwood Village 2/2

Um zu unserem „Geheimstrand“ zu kommen, mieten wir uns ja ein Kajak. Am zweiten Tag wagen wir uns mal weiter vor und entdecken einen Mangrovenwald, in den wir hineinpaddeln. Nach kurzer Zeit hat man gar nicht mehr den Eindruck, man komme vom Meer hierher. Überall gibt es kleine Kanäle, von denen wir nicht wissen, wo sie hinführen. Wir paddeln alles mal ab und finden einen anderen Ausgang zurück in die Bucht. Dort sehen wir, dass sogar noch weitere Mangroven angebaut werden. Wir lesen später, dass sie an einigen Stellen auf den Philippinen gepflanzt werden, weil man dort begriffen hat, dass die Mangroven wichtig für den Küstenschutz und die Fischbestände sind.
Auf dem Rückweg geht’s wieder zum Schnorcheln.
Aber da war ja noch was: ein paar
Mal muss ich ja früh raus und es geht zum Tauchen. Der erste Tauchgang ist für mich eher wieder eine Eingewöhnung. Das letzte Mal unter Wasser ist bei mir schon wieder ein paar Jährchen her.
Der zweite ist da schon vergnüglicher. Wir sehen Korallen aller Art, Feuerfische und allerhand buntes Fischgewusel. Meine Kamera hält bestens durch. Bei 12 Metern fängt sie an zu maulen, macht aber auch 14 Meter mit.
Der nächste Tauchgang, zwei Tage später, geht zu einem Schiffswrack in 25 Metern Tiefe. Die Sicht ist mäßig und ich sehe das Ankerseil unter mir im Dunkel verschwinden. An diesem entlang geht’s abwärts. Das etwas mulmige Gefühl muss dabei wohl jeder Taucher überwinden. Langsam tauchen die Umrisse des Frachters in der Dunkelheit auf.
Das Schiff ging in den 80er Jahren mal vor Anker und war am nächsten Morgen einfach nicht mehr da. Wir haben es wiedergefunden und schauen uns den Laderaum an. Ist natürlich nichts mehr drin, aber allerhand Fischlies wohnen jetzt dort.
Tags darauf wollen wir mal eine Kraxeltour in die umliegenden Hügelberge unternehmen. „Neeein!“ heißt es von überall. Da könne man nur mit einem Local Guide und Machete hinauf. Man fände niemals den Aufstieg. Wir laufen einfach mal los und Ritas pfadfinderischen Qualitäten sei Dank finden wir dann doch einen Weg aufwärts.  Kurz vor dem Gipfel läuft ein Philippino herum, der uns den Weg weist. 15 Minuten später genießen wir die fantastische Aussicht über die gesamte Bucht von Sipalay.
Der Philippino kommt uns nach. Mit einem langen, spitzen Messer in der Hand geht er an mir vorbei und empfiehlt, ihm doch zu folgen, auf der anderen Seite könne man die Mangroven sehen.
Wir denken kurz nach. Soll man einem Unbekannten mit einem großen, spitzen Messer auf unerkundeten Pfaden folgen? Wir denken „nöö“ und machen uns lieber auf den Rückweg.
Unten angekommen (man ahnt es schon) wird ins Meer gehüpft.
„Driftwood Village, where the days slip away“ heißt es hier. Und so ist es auch. Am Abreisetag fahren wir mit dem Moped am höchsten Berg der Insel Negros vorbei und setzen abends noch nach Cebu über. Dort überqueren wir am letzten Motorradtag die Insel. Beide Touren gehören zu den schönsten, die ich je mit einem Motorrad gefahren bin. Insbesondere Cebu, das im Norden sonst echt nicht so prickelt, zeigt sich mit einer Straße auf dem hochgelegenen Bergkamm von seiner schönsten Seite.
Nun reicht’s aber auch mit den Philippinen und ihrem ständigen Lärm (die Leute mögen es hier einfach laut).
Morgen geht’s über Singapur nach Bali. Wir sind gespannt…
PS: Den Weg auf den Hügel am Driftwood Village haben wir mal aufgezeichnet. Mit „Open Street Map“ sollte ihn nun jeder finden.


Videos (Kennwort wie immer:  asien )
Mit dem Motorrad über die Insel Cebu:

Paddeln durch Mangroven

Und hier noch ein Video von Nicks Tauchabenteuern in Sipalay:

6 Gedanken zu „14 – Philippinen – Driftwood Village 2/2

  1. Hallo ihr Weltenbummler!
    Es ist unglaublich!! Unglaublich SCHÖÖÖÖÖÖN und spannend, was ihr da live zu sehen bekommt. Wenn man sich eure Fotos und Filme anschaut bekommt man echt Fieber! Reisefieber!
    Wie toll, dass ihr alles in diesem Blog dokumentiert, für uns und natürlich in erster Linie für euch.
    Meint ihr, dass ihr euch in Hamburg überhaupt noch zurechtfindet wenn ihr wieder nach Hause kommt?
    Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und tolle Eindrücke
    Petra und Dieter

      1. Liebste Rita, es ist so unglaublich zu sehen, wo du jetzt bist, weit weg von zu Hause – und ich kann dir schreiben. Habe schon oft an dich gedacht und habe mir nun euer Reisetagebuch angesehen. Kriege beim Lesen und Schauen der Fotos eine Gänsehaut und freue mich sehr mit dir, dass du so einen Traum erleben darfst. Ich wünsche euch weiterhin eine aufregende und erlebnisreiche Zeit. Sehr herzliche Grüße an Nick. Sei ganz doll gedrückt von deiner Andrea

        1. Meine Liebe! In Wirklichkeit ist es ziemlich einfach: in zehn Jahren sind eure Kids flügge, dann schließt ihr die Tür zu und düst los. Es ist viel leichter (und auch billiger) als es scheint. Nur Mut! LG R&N

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