Nachdem Rita sich zurecht über die mangelnde Beinfreiheit der nagelneuen MSN7417 (Insider Info) beschwert hat, geht’s von Bangkok aus mit 5 komfortablen Zentimetern mehr ins völlig versmogte Hanoi. In der Stadt ist eine Luft wie in der Tiefgarage in der es keine Lüftung gibt. Wir schauen uns den Trubel noch ein wenig an und gehen schlafen. Schließlich werden wir am Morgen ja mal wieder abgeholt. Es geht ca 160 km nach Osten und nach nur wenig mehr als 5h kommen wir in der Bucht von Halong an. Unser echt schönes und komfortables Schiffchen wartet schon auf uns.
Wir fahren in die schöne Bucht mit mehr als tausend einzelnen Inseln. Wo wir dann ankern sind wir alles andere als allein. Aber verteilen dürfen sich die vielen Boote nicht mehr, nachdem es im ansonsten sehr flachen Wasser einige Unfälle gegeben hat.
Macht aber nix. Wir kajaken durch die Bucht und finden in einer Lagune, die man nur nach Durchfahrt durch einen Tunnel erreichen kann, einen neuen Freund (siehe Video).
Nach festlichem Schmaus in netter, multinationaler Gesellschaft und schaukeliger Nacht fahren wir am nächsten Tag mit einem anderen Boot durch die Weite der Bucht und sind dann schon mal allein unterwegs.
Wir paddeln noch einmal und besuchen eine Austernzucht, die es auf die Perlen abgesehen hat. Madama Tourguide macht lustige Scherze, findet in uns aber keinen Abnehmer ihrer kostbaren Waren.
Tags darauf wird noch eine beeindruckend weiträumige Höhle besichtigt und dann geht’s auch schon wieder in Richtung Hanoi.
Was für ein Moloch. Rote Ampeln stehen dort für die höfliche Anfrage, ob es dem geneigten Verkehrsteilnehmer unter Umständen genehm wäre, die Geschwindigkeit geringfügig zu reduzieren. Das ist aber eher selten der Fall. Ohne Ampeln geht’s dann zu wie im Videogame (siehe Video).
Auch ist dem Hanoier kein Gesetz bekannt, das ihm den Transport ganzer Orangenbaumplantagen auf einem Roller verböte.
Abends wird die schöne Gegend um den Stadt-See (ungefähr Alstergröße) für den motorisierten Verkehr gesperrt. Na, Hamburg, wie wär’s mal damit? Überall wird gespielt, gebreakdanced und spaziert. Wir schauen uns noch ein wirklich beeindruckendes Wasserpuppentheater an. Dann geht’s langsam in Richtung Flughafen und nach Ho-Chi-Minh-City. Wir wollen weiter nach Vung Tau. Aber nur, wenn es uns doch noch gelingt, ein Busticket zu erwerben…
Rita ergänzt: Rudi, Petra! „Durian“ war natürlich richtig. Wir haben das völlig zu Unrecht als Stinker verunglimpfte Obst probiert. Also, ich sag mal so: es war nicht wirklich eklig, aber auch nicht wirklich köstlich. Es hatte eine seltsam käsige Konsistenz und glich geschmacklich nichts, was wir je gegessen haben. Interessant!
Katharina bat mich, Gerüche zu beschreiben. Ich versuche es mal: Also Hanoi riecht zu allererst mal nur nach Abgasen. Der Smog ist schier zum Ersticken. Die meisten Leute tragen Mundschutz und die Lungenkrankheiten der Kinder will ich mir gar nicht vorstellen. Trotzdem dringen auch noch andere Gerüche durch: aus den Garküchen am Straßenrand duftet es nach Gegrilltem, von den Fleischständen weht Blut- und ein bisschen Verwesungsgeruch herüber. Hin und wieder kriegt man eine Nase voll von den frischen Früchten, die die Frauen überall von den Fahrrädern herunter verkaufen und aus den teuren Geschäften dringt schwerer Parfümduft. Am angenehmsten finde ich den Brauch vieler Hotels und Restaurants, vor ihren Türen – quasi als olfaktorische Schranke – ellenlange Räucherstäbchenspiralen mit balsamischen, erfrischenden Düften glimmen zu lassen. Aber über, neben und unter all diesen Gerüchen ist immer nur Smog.
Videos (Passwort wie immer: asien )
Halong Bay:
Kreuzung in Hanoi:
Hallo Ihr Beiden, danke für Euren ausführlichen Bericht über Eure Weiterreise. Und auch für den Versuch, Gerückt zu beschreiben. Weiter so! Das mit der käsigen Frucht ist ja interessant. Wie viele unbekannte Früchte habt Ihr denn inzwischen kennengelernt? Liebe grüße. P. S.: die Videos kann ich aus irgend einem Grund nicht öffnen, sehe irgendwie nicht ein Paßwortfeld..
Hallo ihr beiden,
wie cool das Video mit dem Affen ?
Habt ihr eine Unterwasser-Kamera, schade, dass da nichts zu sehen war.
Gibt es in Hanoi keine Verkehrsregeln? Die Kreuzung ist der Hammer! Unglaublich, dass das funktioniert.
Liebe Grüße
Petra und Dieter
Hallo Petra. Die Kommentarantworten gehen ein bisschen durcheinander, aber ich wollte trotzdem noch etwas zu dem Straßengewimmel sagen. Also der Verkehr ist eigentlich weiniger chaotisch, als es für deutsche Augen anfangs scheint. Die Regel heißt: „Ich will da so schnell wie möglich durch, aber ich will auch niemandem wehtun“. Für Fußgänger bedeutet das, langsam aber beherzt und mit einer Portion Gottvertrauen loszugehen. Eigentlich sind alle rücksichtsvoll und entspannt. LG