Argentinien 2005
Tag 22, 20.3.2005
Regenwald braucht Regen, manchmal auch morgens. Hilft nix, wir müssen
das Zelt nass zusammenpacken.
Ich werfe meine Kiste an, bleibe am ersten Stein hängen, klatsch!,
da liege ich schon auf der Seite "Haaans!" Gemeinsam richten wir die schwer
mit Gepäck beladene Maschine wieder auf. Fahren weiter. Wieder Baustelle.
Der Bauarbeiter erklärt mir, dass die Strasse ab hier für Motorräder
sehr gefährlichist, weil glitschig, steinig und holprig. Dass ich
ihm erzähle, dass ich kein Spanisch spreche interesiert ihn nur am
Rande, er erzählt weiter. Naja, hab' ihn dann ja letztlich doch verstanden.
Dann: Abenteuer. Selbst die Bauarbeiter sehen interessiert zu, ob wir uns
durch diesen lemigen Matsch durchkämpfen. Hier hinzufallen wäre
keine Schande, wir kommen aber durch.
Wenig später, als wir uns durch dichtbewaldete Serpentinen hindurchkurven
schätze ich eine Kurve falsch ein und: klatsch! "Haaaans!" Wir richten
die Maschine wieder auf, leider hat Hans alter Spiegel diesen Patzer nicht
überlebt.
Irgendwann entdecken wir einen kleinen Nationalpark. Oben, zwischen bei hochgelegenen Bergspitzen, sehen wir einen "Hängenden Gletscher".
Alles was dort abbricht, stürzt erstmal etliche Meter in die Tiefe. Wir beobachten ein solches Spektakel nicht, es muss aber höllisch krachen.
Die Regenklamotten halten alle dicht, bis auf die Schuhe. Unsere Füsse
schwimmen. Fahrt durch Bergwälder, an Seen vorbei an denen niemand
zu wohnen scheint und durch Täler, die einem ihr saftiges Grün
nur so um die Ohren hauen.
Suchen dann abends nach Cabanas, finden dann letztlich eine Hospedaje.
Kurz vorher kehre ich auf der Strasse: platsch! Damit habe ich mich mit
der Kiste an einem Tag so oft hingelegt, wie in meinen 4 Jahren Motorraderfahrung
zuvor. Die Chilenen dort finden unsere Reise völlig absonderlich,
sind aber sehr interessiert. Wir können in der Küche unsere Nudeln
kochen.